Es funktioniert – APS-C an Vollformat

Das Tokina 11-16mm F/2.8 DX (APS-C) an der Canon 6D (FX) bei Zoomstellung 16mm

Heute ein gewagtes Experiment und etwas Technikgebrabbel. Was passsiert eigentlich, wenn man ein Objektiv, das für APS-C Sensoren berechnet wurde, an eine Kamera mit Kleinbildsensor schraubt? Ganz einfach, man bekommt ein Ultraweitwinkel mit 16 mm. O.K., einige Dinge sind dabei aber zu beachten. (…)

Objektive für den kleineren Bildkreis eines APS-C Sensors sind in der Regel weitaus günstiger, als ihre Pendants für einen Sensor mit 35mm x 24 mm (Kleinbildformat). Logisch, denn es werden kleinere, leichtere Linsen und damit weniger aufwendige Mechaniken benötigt. An unserer Canon 40D haben wie seit einiger Zeit das Tokina 11-16mm f/2.8 ATX in Verwendung, zu unserer größten Zufriedenheit.

Ein Artikel in der Zeitschrift Photographie 04/2013 brachte uns dazu, das Objektiv einfach mal an die Canon 6D zu packen. Und siehe da. Es funktioniert – mit Einschränkung. Denn die für den kleinen Bildkreis gerechneten Objektive vignetieren, das heißt sie „belichten“ nicht sauber bis die Ecken des Vollformatsensors. Allerdings ist das bei einer Zoomstellung von 15mm oder 16mm noch nicht der Fall.

Fazit: mit dem Tokina 116 ATX haben wir an der Canon 6D ein Objektiv im Ultraweitwinkelbereich mit einer Brennweite von 15/16 mm. Wollten wir ein Objektiv in diesem Brennweitenbereich für die 6D (also für das Kleinbildformat berechnet) bei Canon kaufen, müßten wir sehr, sehr tief in die Tasche greifen.

So haben wir die günstige Variante, da das Tokina ohnehin in der Fototasche steckte.

Bei Nikon und Sony lassen sich neben Objektiven der Drittfirmen Sigma, Tamron und Tokina selbst die herstellereigenen APS-C Objektive an den Vollformat-Bodies verwenden. Eine günstige Variante, bei jeweils nur leicht eingeschränkter Bildqualität, wie die Zeitschrift Photographie herausgefunden hat.

Bei Canon ist das leider komplizierter. Die EF-S Objektive (also die für den kleinen Bildkreis) lassen sich wegen einer anderen Bajonettkonstruktion nicht an Kameras mit EF-Bajonett (also Bodies mit sogenanntem Vollformatsensor) anbringen. Bei Canon funktionieren also nur die „günstigeren Varianten“ von Sigma, Tamron und Tokina. Aber die funktionieren, wie man hier sieht. Deshalb gleich noch zwei Bilder von unserer Testsession mit dem „neuen“ Ultraweitwinkel.

Weitwinkel 15mm – Sieht toll aus und liefert selbst in den Rändern noch sehr gut Qualität

Selbst wenn man über den akzeptablen Abbildungsbereich hinaus in den Bereich der Vignettierung geht, hat das durchaus einen Reiz. Beim letzten Foto wurde mit 14mm Zoomstellung ausgelöst. In der s/w-Bearbeitung führen die Bildfehler durch die Vignettierung aber zu einem schönen „Vintage Touch“. Der Burn Out Effect macht das Bild gleich viel interessanter, finden zumindest wir.

Zoomstellung 14mm – Nachbearbeitet mit Silver Efex im Stil eines „Ilford Delta 100 ASA“

Um das Technikgebrabbel etwas verständlicher zu machen, hier zum Abschluß noch ein Bild, das einen Größenvergleich gängiger Sensoren in Digitalkameras zeigt. Gefunden bei Wikipedia.

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